Heute soll es um den Unterschied zwischen Buschtomaten und Stabtomaten gehen.
Stabtomaten wachsen während der gesamten Vegetationszeit in die Höhe.
In Ländern, in denen es auch im Winter warm ist, sind Tomaten oft mehrjährig und können ein enormes Längenwachstum zurücklegen.
In unseren Breitengraden ist mit dem ersten Frost leider Schluss. Viele Stabtomaten werden um die zwei Meter hoch. Sogenannte Baumtomaten (etwa die „de Berao“) können es sogar auf 4 Meter Länge schaffen.
Stabtomaten sollten ausgegeizt werden, damit die Pflanze die Kraft in die Früchte steckt, anstatt in immer mehr Blattmasse. Zu diesem Zweck entfernt man die kleinen Triebe in den Blattachseln.
Nun stellt sich die Frage: Eintriebig oder Mehrtriebig?
Dies ist meist von der Sorte und dem Platzangebot abhängig. Bei einigen Sorten macht es Sinn, sich auf einen Haupttrieb zu beschränken. Wenn die Pflanze genug Platz hat, also trotz mehrerer Triebe luftig stehen kann, kann man auch weitere Triebe ziehen.
Wichtig ist, dass diese Triebe genauso gepflegt und angebunden werden müssen wie der Haupttrieb.
Bei einigen Tomatensorten werden die Früchte umso kleiner, desto mehr Triebe die Pflanze hat.
Sollten sie von ein und der selben Sorte mehrere Pflanzen im Garten haben, lohnt es sich, dies einmal auszutesten und dabei die Erntemenge und auch die Fruchtqualität zu vergleichen.
Manche Fleischtomatensorten ziehen wir gerne zweitriebig, da wie die Erfahrung gemacht haben, dass die „Riesenfrüchte“, die bei eintriebiger Kultur entstehen, schneller aufplatzen oder nicht mehr rechtzeitig ausreifen im Vergleich zu denen kleineren.

Und was ist mit den Buschtomaten? Diese erkennt man an ihrem gedrungenen Wachstum.
Sie bleiben klein und werden buschig. Sogar bei der Jungpflanzenanzucht ist dies bereits zu erkennen.
Da diese auch an den Verzweigungen Früchte tragen, ist ein Ausgeizen kontraproduktiv.
Man kann diese bei Bedarf allerdings etwas auslichten, damit die Pflanze luftig genug bleibt um abzutrocknen und die Tomatenfrüchte genug Sonne abbekommen.
Wichtig ist, dass man ihnen genug Platz in der Breite zur Verfügung stellt, also sie nicht zu eng pflanzt.
Die kleinsten Buschtomaten, die wir anbieten und auch selber anbauen, laufen bei uns als „Zwergtomaten“ oder „Balkontomaten“ und werden gerade mal 40cm groß. Sie kommen mit einem kleinen Topf zurecht und sind sehr genügsam.
Manche Sorten werden aber auch um die ein Meter groß und sollten einen Stab als Stütze erhalten, da sie sonst unter der Last ihre Früchte umkippen.
Und dann gibt es noch die „Wildtomaten“. Dies sind sehr ursprüngliche und besonders robuste Formen der Tomate und kommen in verschiedener Form vor.
Meist haben sie auch eine herausragende Toleranz gegenüber der Braunfäule.
Die Früchte sind mit 1-2cm eher winzig, einige Sorten sind sogar nur johannisbeergroß.
Dafür sind sie echte Masseträger und können bis 1000 Früchte je Pflanze bringen.
Wir bauen pro Jahr etwa zehn Sorten der Wildtomate an und vergleichen diese in Robustheit und Geschmack.
Wildtomaten ranken sehr stark, können mehrere Quadratmeter groß werden und eignen sich somit super als Zaunbegrünung, zum Beranken einer Pergola oder für einen pflanzlichen Sichtschutz.
Nicht selten sieht man sie auch in Ampeln hängen wo sie quasi kopfüber wachsen und die Hauswand begrünen.
Stellt man ihnen ein Gerüst zur Verfügung, beranken sie dies meist eigenständig.
Sie brauchen nicht ausgegeizt zu werden, bei manchen Sorten macht es aber Sinn, diese hin und wieder auszulichten oder die Pflanze auf ein paar Triebe zu beschränken, damit das Ernten der kleinen Früchte nicht zu aufwendig wird.
In der nächsten Woche geht es um das Thema „Gießen und Mulchen“ und welche Methoden es dabei gibt.